10.11.2025

Leitfaden: Sterilgut korrekt verpacken

Die sterile Aufbereitung von Medizinprodukten endet nicht mit der Sterilisation. Eine sachgerechte Verpackung stellt sicher, dass Instrumente bis zum Zeitpunkt der Anwendung frei von Rekontamination bleiben.

 

1. Verpackungspflichtige Medizinprodukte

Verpackt werden alle kritischen Instrumente, die bestimmungsgemäß Haut oder Schleimhaut durchdringen und dabei mit Blut oder sterilen Körperregionen in Kontakt kommen.
Diese Produkte gehören zur Risikogruppe kritisch A/B und müssen nach validierter RDG-Aufbereitung in einem Sterilbarrieresystem im B-Autoklav sterilisiert werden.

Geeignete Sterilbarrieresysteme:

  • Klarsichtsterilverpackung
  • Sterilgutcontainer

 

2. Klarsichtsterilverpackung

Grundsätze

  • Verpackungsgröße: Füllung max. 75 %
  • Peelrand: ausreichend breit für sicheres Öffnen
  • Peelrichtung: Herstellerangaben beachten
  • Siegelnaht: gleichmäßig, geschlossen, ohne Kanäle, Perforationen oder Risse

Empfehlungen für die Praxis

  • Nur trockene Instrumente verpacken
  • Spitzes oder scharfes Instrumentarium mit Schutzkappen sichern
  • Autoklavbeladung: max. 30 % Überlagerung, Ausrichtung gemäß Hersteller
  • Sterilisationsprogramm entsprechend Beladung wählen

Kontrolle nach Sterilisation

  • Verpackung auf Unversehrtheit prüfen (Naht, Oberfläche, Trockenheit, Sauberkeit)
  • Indikatoren auswerten: Farbwechsel auf der Folie und Chargenkontrollsystem (z. B. Helix-Test)

Kennzeichnung

  • Beschriftung ausschließlich auf der Folienseite im Peelrand
  • Zulässige Hilfsmittel: Etikett, Barcode oder Sterilgutstift
  • Erforderliche Angaben:
    • Sterilisationsdatum
    • Ablaufdatum
    • Chargennummer
    • Freigabevermerk

 

3. Sterilgutcontainer

Grundsätze

  • Herstellerangaben strikt einhalten
  • Container regelmäßig auf Beschädigungen und Verschmutzungen prüfen
  • Dichtungen, Verschlüsse und Filter kontrollieren (inkl. Wechselintervallen bei Dauerfiltern)
  • Verplombung korrekt anbringen
  • Sieblisten zur Instrumentenzuordnung erstellen

Empfehlungen für die Praxis

  • Plomben mit Wärmeindikator verwenden
  • Keine Folienverpackung direkt auf Container legen
  • Container sind im Autoklav stapelbar
  • Kennzeichnung nach Einsatzgebiet (z. B. Implantologie, WSR, Osteotomie)

Kontrolle nach Sterilisation

  • Farbwechsel der Plombe überprüfen
  • Sichtkontrolle auf Korrosion und Kalkablagerungen

Kennzeichnung

  • Mit Indikatorschild, Barcode oder Etikett versehen
  • Pflichtangaben:
    • Sterilisationsdatum
    • Ablaufdatum
    • Chargennummer
    • Freigabevermerk